Weihnachten in Deutschland
Weihnachten in Deutschland.
Weihnachten ist das Fest der Freude, des Lichtes und der Familie. Es wird 2 Tage gefeiert, am 25. und 26. Dezember. Aber die Vorbereitung auf dieses beliebteste Volksfest beginnt schon im November und dauert 4 Wochen bis zum Weihnachtsfest. Diese Zeit heißt Advent (vom lat. adventus «Ankunft») – «die Zeit der Ankunft Christi »– Beginn des Kirchenjahres. «Es weihnachtet» sagt man.
Der vierte Sonntag vor Weihnachten ist der erste Advent. Der dritte Sonntag vor Weihnachten - Kupferner Sonntag. Der zweite Sonntag vor Weihnachten – Silberner Sonntag. Der letzte Sonntag vor Weihnachten – Goldener Sonntag.
Diese Weihnachtszeit ist vor allem für die Kinder schön. Es gibt viele Adventsbräuche.
Adventskranz – ist die Wiederholung einer alten Wintersitte: grüne Kränze brachten Segen und wehrten das Unheil. Man umwand die Zauberkränze mit goldenen und roten Bändern. Gold und rot sind die Farben des Lichtes und des Lebens. Am ersten Advent wird auf dem Kranz eine Kerze angezündet, am nächsten Sonntag (dem zweiten Advent) zündet man das 2. Licht an, so geht es weiter bis zum 4. Advent, wenn alle 4 Lichter brennen. Der Adventskalender ist für die Kinder bestimmtes Kalender mit verschiedenen Bildern mit Weihnachtsmotiven oder kleinen Schokoladenfiguren hinter den 24 geschlossenen Fensterchen (der sogenannte Schokoladenkalender). Jeden Tag ab 1. Dezember wird vom Kind ein Fensterchen geöffnet. Der Adventsstern ist ein beleuchteter Stern, der in der Vorweihnachtszeit im Zimmer aufgehängt wird, er erinnert an den Stern vom Bethlehem. Barbarazweige – Der 4. Dezember ist der Barbaratag, genannt nach der heiligen Barbara. An diesem Tag stellt man Zweige von Pflaumen-, Kirsch- oder Birnenbaum in ein Gefäß mit Wasser. Am 25.Dezember werden sie blühen, heißt es.
Der 6. Dezember ist St. Nikolaustag. Das Erscheinen des St. Nikolaus am 6. Dezember ist erste Ankündigung des Festes. St. Nikolaus war Bischof, später katholischer Heiliger. Er wurde wegen sehr vielen Wunder und wegen seiner Freigebigkeit sehr beliebt. Nach altem Brauch beschenkt der Heilige die Kinder am 6. Dezember. Am Abend zuvor stellen die Kinder ihre geputzten Schuhe vor die Tür oder hängen die Strümpfe an den Kamin und er füllt sie mit Nüssen, Pfefferkuchen, Früchten, Süßigkeiten.
In vielen Familien, besonders im Süden Deutschlands, gibt es heute noch Sitte, die Krippe im Lauf der Adventszeit aufzustellen. Krippe ist die bildliche Darstellung einer Szene aus der Weihnachtsgeschichte mit Figurchen von Josef und Maria mit dem neugeborenen Jesuskind in der Krippe, von Hirten, Engeln usw. Zuerst stellt man nur den Stall mit Moos und Bäumen, dann ein Tier nach dem anderen, dann die Hirten mit ihren Hunden. Zum Schluss wird die heilige Familie dazugestellt und am Heiligen Abend Ochs und Esel, das Christkind und der Engel.
Zu den ersten Weihnachtsbräuchen gehören Weihnachtsbaum und Weihnachtsmann. Der Weihnachtsbaum ist in Deutschland seit dem 17. Jh bekannt. Der Weihnachtsbaum geht zurück auf vorchristliches Brauchtum. In allen Kulturen und Religionen ist der immer grüne Baum die Wohnstätte der Götter und damit Zeichen des Lebewesens gewesen. Auch in der Heiligen Schrift spielt der Baum eine große Rolle: vom Paradiesbaum bis zum Baum des Kreuzes. In den Kriegen gegen Napoleon wurde die Tanne zum Freiheitssymbol aller Deutschen. Das immer grüne Kleid des Weihnachtsbaums symbolisiert die ewige Lebenskraft durch die Geburt Christi. Der Weihnachtsbaum wird mit vielen Lichtern geschmückt. Das Licht ist das Symbol der Sonne, auch ein Schatz- und Segensymbol.
Der Weihnachtsmann ist so etwas wie der russische Ded Moros, in einem roten Mantel, mit einem langen weißen Bart. Der Weihnachtsmann trägt einen großen Sack mit Geschenken. Er ist eine Kombination aus St. Nikolaus und einem Großvater. Der Nikolaus ist früher in Bayern am 24. Dezember durchs Dorf gewandert. Er hat den Kindern Äpfel und Nüsse gebracht.
Eine alte Tradition ist der Weihnachtsmarkt. Der Markt wird jedes Jahr 4 Wochen vor dem Weihnachtsfest eröffnet, aber vor dem 24. Dezember wird er geschlossen: am Heiligen Abend muss Ruhe in die Stadt einziehen. Auf dem Markt kann man Weihnachtsbaumschmuck, Spielzeuge, Pfefferkuchen, Waffeln, Zuckerwatte und viele andere Dinge kaufen. Es gibt hier auch Glühwein, Grog, oder Tee zum Erwärmen. Für die Kinder gibt es hier all mögliche Attraktionen: Karussels, Riesenrad. Für groß und klein ist der Markt ein beliebter Treffpunkt. Man wünscht einander vom Herzen: Fröhliche Weihnachten! Frohe Weihnachtstage! Ein frohes Weihnachtsfest! In vielem gleichen sich alle Weihnachtsmärkte. Um einen großen Weihnachtsbaum gruppieren sich Verkaufsstände, Buden, Karussels. Natürlich fehlt auch der Weihnachtsmann nicht. Manche Orte aber haben ihre Besonderheiten: im Erzgebirge gehört eine große Weihnachtspyramide dazu. Sie ist 4 Etagen hoch. Auf jeder Etage – ein Teller mit Kerzen. Auf dem größten Teller unten – die Bergleute in ihrer nationalen Kleidung; auf dem kleinsten Teller oben – die Jungen mit einem Schneemann. In Rostock wird der Weihnachtsmarkt durch ein Glockenspiel eröffnet, in Dresden heißt der Weihnachtsmarkt Striezelmarkt. Zum Wahrzeichen des Striezelmarktes gehört der Pflaumentoffel.
Das Brauchtum und die Handwerkerkunst des Erzgebirges sind weltbekannt. Das sind geschnitzte Weihnachtsholzfiguren, die in der Weihnachtszeit im Erzgebirge und weit darüber hinaus die Wohnungen schmücken. Der Schwibbogen – aus Metall oder Holz gefertigter frei stehender Bogen, der oben mit Kerzen beschmückt wird. Die Weihnachtspyramide – pyramidenförmiges Holz gestellt mit Kerzen und Scheiben mit Figuren, die sich bei brennenden Kerzen durch die Luftbewegung drehen. Nussknacker – aus Holz hergestelltes Männchen, bei dem im Mund eine Nuss geknackt werden kann. Räuchermännlein – kleine Figur, in deren Innerem eine Räucherkerze verbrannt werden kann. Leuchterengel, Leuchterbergmann
Heute gehören neben dem Lichterbaum auch Geschenke als Zeichen der Freude und Nächstenliebe zum Weihnachtsfest. Es ist eine alte und schöne Tradition, den Kindern, Verwandten und Freunden zu bescheren. Die Christen beschenkten einander, weil Gott allen Menschen seinen Sohn geschenkt hat.
Zum Weihnachtsbrauch gehören darum auch die Weihnachtswunschzettel. Die Kinder schreiben auf den Wunschzetteln ihre Wünsche zu Weihnachten und hängen sie dann an den Weihnachtsbaum. Darin steht, was sich die Kinder als Geschenk wünschen. Sie versuchen vor Weihnachten besonders lieb und hilfsbereit zu sein, damit das Christkind oder der Weihnachtsmann möglichst viele Geschenke bringen.
Aus Italien kam nach Deutschland solch eine schöne Sitte wie der Weihnachtsbrief. Die Kinder legen den Eltern einen festlich geschriebenen und gemalten Brief am Weihnachtstag unter den Essteller oder verstecken unter die Serviette. In diesem Brief bedanken sie sich für die Liebe, die sie vom Vater und von der Mutter empfangen haben.
Zum Weihnachtsbrauch gehört auch das Weihnachtsorakel. Man tropft das heiße Wachs der Kerzen in eine Schüssel mit Wasser und deutet die Tropfen. Man klebt brennende Pfennigkerzen in halbe Walnuss-schalen, lässt sie schwimmen und die Frau, deren Boot am längsten fährt, hat im künftigen Jahr Glück oder bekommt den besten Mann.
Am 24. Dezember ist der Heilige Abend. Am Heiligen Abend werden die Kerzen des Weihnachtsbaums angezündet und der Weihnachtsmann bringt den Kindern Geschenke.
Für die Deutschen ist Weihnachten das Fest aller Feste, das Fest des gegenseitigen Freudebereitens. Das deutsche Wort «Weihnacht» ist schon sehr alt. «Wih» ist althochdeutsch und bedeutet «heilig», «geweiht». Es ist keine andere Nacht so heilig wie diese, in der Gott in Jesus Christus zu einem Mensch geworden ist. Es sind festliche Tage der Erholung im Familienkreis und mit Freunden.
Zu den verbreiteten Weihnachtsspeisen gehören folgende: 1) Gänse-oder Putenbraten, 2) Karpfen, 3) Pfefferkuchen (Lebkuchen) (Im Althochdeutsch bedeutet «leb» Heil-und Arzneimittel. Somit ist der Lebkuchen – Symbol für das Heil, das der ganzen Welt durch die Geburt Christi geschenkt wurde.) 4) Weihnachtsstollen (Der Weihnachtsstollen (Christstollen) ist ein Abbild des Jesuskindes in seiner schneeweißen Windel, die vom Zuckerguss dargestellt wird.)
Eine große Bedeutung hat die Zahl der Gerichte auf dem Weihnachtstisch. Es sind gewöhnlich 7 oder 9. Sehr bekannt ist das «Neunerlei» in Erzgebirgen. Sogenannte «heiliges Mahl» besteht aus 9 Speisen, jede von deren eine eigene Bedeutung hat:1) Bratwurst - man wird seine Herzhaftigkeit und Kraft bewahren. 2) Sauerkraut - das Leben wird nicht sauer sein. 3) Linsen - das Kleingeld geht nicht aus. 4) Klösse - es mangelt an großem Geld nicht. 5) Schweinebraten und als Beilage – 6) Pilze - das Glück bleibt dem Menschen treu. 7) Kompott - man kann sich des Lebens freuen. 8) Semmelmilch mit Mandeln - im Neuen Jahr die Nase tropft nicht. 9) Nüsse - der Lebenswagen, gut geöllt, fährt durchs neue Jahr.
Traditionell singt man am Weihnachten viele Weihnachtslieder: «Stille Nacht, heilige Nacht», «O Tannenbaum, o Tannenbaum», «Sind die Lichter angezündet», «O du fröhliche, o du selige», «Morgen kommt der Weihnachtsmann».
Antwortet auf die Fragen:
Wann wird Weihnachten in Deutschland gefeiert?
Was bedeutet Advent?
Welche Adventsbräuche kann man nennen?
Was ist die Krippe?
Seit wann ist der Weihnachtsbaum in Deutschland bekannt?
Was kann man auf dem Weihnachtsmarkt sehen?
Wie werden die Wohnungen zu Weihnachten geschmückt?
Warum sind die Weihnachtswunschzettel bei den Kindern beliebt?
Wann kommt der Heilige Abend?
Welche Weihnachtsspeisen sind besonders beliebt?
Was noch kann man auf dem Weihnachtstisch sehen?
Welche traditionellen Weihnachtslieder singt man an diesem Fest?
Потамошнева Наталья Алексеевна